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Meine ersten Klettererfahrungen habe ich im beim Klettern im Bochumer Bruch gemacht und in Köln gibt es auch die Hohenzollernbrücke die als offizielles DAV Klettergebiet ausgewiesen ist. Spätestens nach diesen Erlebnissen wollte ich mehr und hier ist klettern in Arco natürlich naheliegend. Arco ist das Mekka für viele Kletterer.

Ich klettere nicht erst seit gestern, aber bisher vorwiegend in der Halle. Erste Felsberührung hatte ich schon öfter in Sachen bouldern. Hier ist Fontainebleau in Frankreich zum bouldern mein allerliebstes Gebiet.

Klettern am Gardasee

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Kletter in Arco ist längst kein Kletter „Geheimtipp“ mehr. Aus dem ehemals verschlafenen italienischen Dorf ist mittlerweile eine touristisch voll erschlossene Kleinstadt geworden, in dem sich ein Kletterladen an den anderen reiht. Wer also zuhause Kletterzubehör vergessen sollte, der kann sich entspannen, da man vor Ort alles käuflich erwerben kann. Egal ob du Friends, Steigeisen oder Kletterhaken brauchst – es gibt sie. Zahlreich.

Genauso bunt ist auch das Publikum, das sich dort durch die Gassen schlängelt. Die meisten tragen sehr bunte Outdoorkleidung. So ist überwiegend das Stadtbild von Arco.

 

Klettergebiete am Gardasee

 

Wenn man Arco als Kletter „Base“ auswählt, dann muss man theoretisch, wenn man das möchte, den Ort nichtmals verlassen, da man direkt fußläufig zB vom Campingplatz in Arco aus schon die ersten Mehrseillängen Routen zum Klettern findet.

Ich würde dir empfehlen einen sehr neuen Kletterführer „Klettern in Arco“ vor Ort oder bereits zuhause oder im Internet zu kaufen. Nicht nur da hier auch die neusten Routen eingetragen sind, sondern da auch alte Routen manchmal neu bewertet werden.

Da viele Routen überrannt werden, sind manchmal gerade besonders die Einsteigerrouten für Kletteranfänger in Arco so dermaßen abgespeckt, dass sich der Schwierigkeitsgrad dann doch stark verändert.

Keine Sorge ob der Sprache. Arco ist so deutsch, wie sonst Mallorca. Die Kletterführer Arco gibt es also auch auf Deutsch vor Ort zu kaufen, falls Englisch oder andere Sprachen nicht deins sind.

Die Klettergebiete sind so zahlreich, dass es für jeden Geschmack und Könner Stufe vieles gibt. Egal ob du Sportklettern möchtest oder einen Klettersteig besuchen möchtest. Du wirst fündig. Versprochen.

Auf dem Bild siehst du die Wand die direkt fußläufig vom Campingplatz erreichbar ist. Wenn du genau hinsiehst wirst du in der Wand nicht nur einen Kletterer entdecken. 

 

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Die besten Klettergebiete in und um Arco

 

Mein Tipp aus eigener Erfahrung: Es lohnt sich, wenn man sich Klettergebiete in Arco und um Arco aussucht, die eine weitere Anfahrt oder auch eine längere Strecke bis zum Einstieg haben. Viele möchten es möglichst bequem und lassen dann diese Gebiete eher weg.

Perfekt wie ich finde. Ich suche gerne das Klettererlebnis in der Natur mit Ruhe und schätze genau das.

In den sehr gut erreichbaren kann es schnell extrem voll werden. Und mit richtig voll kannst du dir das so vorstellen, dass man teilweise Schulter an Schulter mit dem anderen Klettern steht, wenn man sichert. Wenn man also Gebiete wählt, die schlechter erreichbar sind, hat man meiner Erfahrung nach einfach mehr Spaß beim Klettern.

Es lohnt sich auch mit Einheimischen ins Gespräch zu gehen und nach Tipps zu fragen und man kann sich auch einen Kletterführer nehmen. Wir hatten einen Führer aber haben zudem in einen der Klettershops eine Einheimsiche Kletterin nach Tipps gefragt und das waren die besten Vorschläge. Die genauen Topos, Routen, Zufahrten, mit Schwierigkeitsstufen stehen in den Führern. In den Büchern, die ich dir oben verlinkt habe. Es gibt 

Aber sei dir sicher, das zb „Massone“ kein Geheimtipp ist sondern sehr voll. Massone gehört zu den Topgebieten, hat viel zu bieten, aber es ist dann halt auch voll und oft auch speckig. Auch „Nago“ ist top, aber auch voll. „Val Lomasone“ hingegen fand ich wunderschön. Außer uns war dort wirklich exakt niemand. Aber das lag an der Jahreszeit. Mehr dazu später. 

Falls es dich interessiert: Schlangen gibt hier auch. Aber keine Angst, in der Regel sind die meisten harmlos. An den Felsen findet man immer wieder Tiere. Es ist ihr Lebensraum, den wir alle sorgfälltig behandeln sollten. Nature first.

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Arco klettern – Die beste Jahreszeit

 

Entscheidend ist die Zeit. Aber was ist jetzt die „beste“ Jahreszeit? Wir waren vor Ostern im April dort und es war angenehm leer. Das war die Ruhe vor dem Sturm. Das änderte sich schlagartig am Wochenende. Sonntag nachmittags war es so eng, dass wir zum Ende gegangen sind. Wenn du die Möglichkeiten hast, zu „Unzeiten“ in Arco klettern zu gehen, dann nutze das. Ansonsten ist es wirklich an vielen Orten voll.  

Im Herbst ist es auch sehr angenehm dort. Meine Kletterpartnerin war schon öfter im Herbst klettern in Arco und fand es immer sehr schön zu dieser Jahreszeit.

Wenn ich jetzt an Arco zurück denke, dann kann ich feststellen, es gibt dort viele Anfänger, aber auch Fortgeschrittene, die sich an wenig halten, was eigentlich ganz normal sein sollte.

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Toperope

 

In einigen Kletterouten in Arco wird Toprope geklettert. Das hat mich persönlich doch sehr überrascht. Was ja an sich kein Problem ist, wenn man zB eine Route projektieren möchte.

Bedenke, wenn du das, also Toprope klettern vor hast – der Zugang ist von oben nicht möglich und man trifft sicher nicht wie in einer Kletterhalle auf eingehängte Seile.

Klettern in Arco Anfänger

 

Draußen am Felsen wird normalerweise immer Vorstieg geklettert.

Falls dann doch jemand Toprope klettern möchte, dann steigt einer vor und das Seil wird am Umlenker eingehängt. Klingt logisch und ist doch so falsch.

Jetzt sollte aber wirklich jeder wissen, dass man das Seil nicht am Umlenker einhängt, wenn man weiß das der andere Toprope klettern möchte. Die Umlenker verschleißen dadurch doppelt so schnell als nötig. Hier hängt man dann zwei gengenläufige Exen am Umlenker ein durch die das Seil laufen kann. Das schont den Umlenker enorm.

Das machen die meisten nicht, da ihnen der Verschleiß der Umlenker anscheinend weder bewusst oder vielleicht auch egal ist. Zudem kommt hier auch das Problem auf, das einer dann wieder rauf muss, um das Material wieder einzusammeln. Du kannst dann ja nicht einfach das Seil abziehen, da dann die Exen oben hängen bleiben würden.

Hier ist es beim Abbau wichtig daran zu denken, dass man die unteren Zwischensicherungen dann natürlich noch drinnen lässt, wenn man hochsteigt für den Abbau. Im Extremfall würde dann „nur“ ein Vorsteigersturz passieren, wenn sich die am Umlenker befestigten Zwischensicherungen ungewollt aushängen sollten.

Ich denke das wollen sich viele einfach sparen und legen deshalb auch einfach das Seil durch den Umlenker, um Toprope zu klettern.

Ich finde man sollte draußen eigentlich vorwiegend nur das klettern, was man sich auch im Vorstieg zutraut. Mit folgenden Einschränkungen.

 

klettern am felsen
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Demut beim Klettern

 

Klettern heißt in meinen Augen auch Demut. Demut gegenüber dem eigenen Können und auch Nichtkönnen. Dann kann man halt eine schwere Route nicht draußen klettern, weil man einfach noch nicht so weit ist.

Aber ich verstehe auch, wenn man Toprope nutzen möchte, um eine Route zu üben. Man ist das halt auch aus der Halle in der Regel sehr gewöhnt immer gut gesichert zu sein. Man muss sich jetzt auch keinen noch größeren Risiko aussetzen.

Zudem gibt es auch weitere Gründe, die durchaus nachvollziehbar sind. Nicht immer ist man physisch und mental stark genug um Vorstieg zu klettern oder auch die eigenen Kraftreserven sind schon arg verbraucht. Ich finde das sind gute Gründe um dann nicht Vorstieg zu klettern.

Sturzraum freilassen

 

Auch das wird, wenn es voll wird zur echten Gefahrenquelle. Ich habe so viele gesehen, die über andere geklettert sind, was nicht nur extrem fahrlässig ist, sondern einfach super gefährlich.

Wenn du wissen willst, welche Gefahrenquellen man vermeiden sollte, dann kann man in Arco viel erleben. Ich habe dort fast alles gesehen. Von biertrinkenden Kletterer bis zum Smartphone in der Hand beim Sichern gibt’s da einiges zu „bewundern“, was mich doch sehr „verwundert“.

Mein Fazit: Klettern in Arco ist ein Erlebnis, aber entscheidend ist die passende Jahreszeit und der Ort.

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