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Survival & Bushcraft-Training
Survival & Bushcraft-Training
Ich bin auf das Thema „Bushcraft“ aufmerksam geworden, als ich das Buch „Unter freien Himmel“ gelesen habe. In diesem Buch beschreibt Markus Torgeby, ein ehemaliger Langstreckenläufer, warum er für 4 Jahre im Wald gelebt hat und wie er dort überlebt hat. Du findest das Buch in meiner Bücherliste.
Das Buch ist wunderschön aufbereitet, enthält viele nützliche Tipps und traumhafte Fotografien. Das war für mich die Initialzündung für das Thema Bushcraft und Survival Training.
Was ist Bushcraft
Bushcraft bedeutet, sich der Natur anzunähern und alle Fertigkeiten und Techniken zu erlernen, die dir im Wald und zum Überleben in der Natur nützlich sein können. Bushcraft beschäftigt sich also vorwiegend mit der Verbundenheit zur Natur.
Wie unterscheidet sich Bushcraft von Survival
Survival Training bedeutet Überlebenstraining. Wenn man es ganz genau nimmt, dann wird beim Survival Training die Umgebung als feindlicher Ort angesehen, die bewältigt werden muss. Ursprünglich wurden zB Survival Handbücher für Piloten entwickelt um diese zu schulen, um ihr Überleben zu ermöglichen, wenn ihr Flugzeug in feindlichen Gebiet abgeschossen wurde.
Man könnte jetzt sehr im Detail über die Differenzierung von Bushcraft und Survival eingehen, dazu gibt es auch interessante wissenschaftliche Arbeiten. Aber heute wird das oft kombiniert.
Heute werden Kurse dazu oft unter den Namen Bushcraft und Survival angeboten. Dort geht es nicht darum, die Natur als feindlichen Ort anzusehen, sondern sich der Umgebung mit minimalen Mitteln anzupassen und damit sich Outdoor damit zu arrangieren.
„Auch wenn ich mit einem offenen Kanu unterwegs bin, muss ich trotzdem leicht reisen und muss selbstständig sein. Dinge können schief gehen; du kannst Ausrüstung verlieren und Sachen können brechen. Du musst in der Lage sein, „zu heilen und zu handeln“ um die Dinge wieder reparieren oder ersetzen zu können … das ist alles Bushcraft.“ so beschreibt es Ray Mears, ein Bushcraft Experte.
Noch deutlicher wird es mit dem Ausspruch „Je mehr wir wissen, desto weniger tragen wir“ (Karamat Wilderness Ways). Das bedeutet in letzter Konsequenz das man auf moderne Ausrüstung verzichtet und minimalistisch unterwegs ist.
Unter freiem Himmel
Wie du auf meiner über mich Seite vielleicht schon gelesen hast, habe ich mal ein Kameltrekking in der Wüste mitgemacht und habe dort viele Tage unter den Sternen ohne Zelt geschlafen. Das hat mich nachhaltig beeindruckt. Auch weil man dort nur mit minimalistischer Ausrüstung unterwegs war und die Beduinen sich bestens mit der Natur auskannten.
Anknüpfend an diese Erfahrung wollte ich mehr erfahren und lernen.
Ich habe also Bushcraft ausprobiert. Wie schon ausführlicher beschrieben, Bushcraft ist nichts für Rambos, sondern spricht Menschen an, die gerne ihre psychischen und physischen Grenzen erfahren möchten und das im Einklang mit der Natur erleben möchten. Mit einem einfachen Messer und einer minimalistischen Ausrüstung in die Natur gehen, um sich dort mit den Gegebenheiten zu arrangieren.
Darum geht es.
Ich wollte das schon immer mal ausprobieren.
Bushcraft Video
Ich habe unabhängig von dem Bushcraft Survial Training das erstemal am Fluß Feuer mir dem Firesteel gemacht.
Wie macht man mit Firesteel Feuer
Wenn man das richtige Bushcraft Equipment, also die passende Bushcraft Ausrüstung hat, ist das nicht schwer. Man benutzt dafür ein Firesteel, das ist ein Magnesium Stab. Ich nutzte dazu einfach mein Bushcraft Messer. Wie das genau geht. Schau dir das gerne in dem Video an.
Ein Survival & Bushcraft-Trainings Wochenende
Gedanklich konnte ich danach jeden Knochen meines Körpers einzeln durchzählen. Es hat immer wieder geregnet und nächtliche 12 Grad auf einem Waldboden, auf einer dünnen Matte unter einem Tarp, das ist ein Stück Folie, fühlen sich halt deutlich anders an, als wenn ich zuhause bequem in meinem Bett liege.
Statt Powerriegel und Elektrolytdrinks hatte ich ein Käsebrot als Verpflegung dabei.
Es ist nicht so dass ich gerne friere, nachts wie ein Waldschrat durch die Wälder ziehe und ein Leben mit permanenter Grenzerfahrung suche.
Was ich aber sehr reizvoll finde ist, mit wenig Mitteln, extrem viel zu erreichen.
Die Inhalte im Detail
An dem Wochenende habe ich gelernt, wie man sich in der Natur mit einem Kompass navigiert und Orientierung findet. Es ging um die Grundlagen der Psychologie des Überlebens in der freien Natur.
Ein großes Thema war auch die pflanzliche Notnahrung und das Finden und Aufbereiten von Trinkwasser. Wobei man im Notfall gut erstmal ohne essen durchkommen kann, aber auf Trinken kann man nicht all zu lange verzichten.
Erste Hilfe und die Wundversorgung war auch ein wichtiger Bestandteil. Ich hatte mich mit diesem Thema vorher nicht ausführlich befasst. Ich habe zwar für den Führerschein einen Kurs gemacht, aber das ist lange her und das war´s dann an Wissen in diesem wirklichen Bereich.
Messertechniken in der Holzbearbeitung war richtig super. Ich bin jetzt stolze Besitzerin von einem richtig guten Messer. Damit kann ich jetzt auch Feuer machen. Also natürlich braucht man dazu noch ein Firesteel, aber es funktioniert super mit einer Messerklinge. Die Wärme- und Feuererzeugung ist zum Schutz vor Unterkühlung und Essenzubereitung wichtig.
Bau von Not-Unterkünften
Der Teil war richtig gut. In YouTube Videos und auch in Büchern hatte ich immer diese Bushcraft Shelter gesehen und das war für mich auch immer die Verbindung zu: So muss eine Notunterkunft im Wald aussehen. Das stimmt aber gar nicht, wie ich gelernt habe. Diese Holzbauten sind aufwendig zu bauen und viel nützlicher ist es, wenn man ein Tarp hat, also ein Stück Folie und daraus eine wasser- und winddichte Unterkunft baut.
Was bleibt ist der ultraharte Boden. Man kann hier mit Stöcken ein Lattenrost bauen, aber das ist echt nicht gemütlich. Auch wenn man das mit Laub und Moos aufpolstert und auch isoliert – es bleibt einfach richtig hart.
Abends haben wir ein Lagerfeuer gemacht und haben Kartoffeln im Feuer gebraten. Das war schon toll. Es war fast ein bisschen wie Pfadfinderlager für Erwachsene.
Gibt es Gefahren
Ich selbst habe jetzt auch keine große Angst vor Tieren oder anderen Menschen gehabt. Man hat in einem großen Waldgebiet sehr verstreut geschlafen. Wobei ich glaube die meisten haben eher weniger geschlafen, da es einfach sehr ungemütlich war. Der Regen hat das Ganze auch erschwert, aber ich fand das eigentlich wirklich gut, da ich dann alles gleich unter erschwerten Bedingungen ausprobieren konnte.
Vor Zecken sollte man sich schützen. Eine Borreliose Impfung ist definitiv sinnvoll.
Bei der Auswahl der Schlafstätte immer nach oben schauen und nach morschen Ästen suchen. Darunter sollte man nicht schlafen.
Wenn du das selbst ausprobieren und lernen willst, dann kann ich dir einen Kurs empfehlen.
Was ich nicht empfehle
Generell finde ich es ehrlich gesagt nicht cool im Wald zu schlafen. Es stört die Nachtruhe der Tiere. Ein Feuer im Wald ist ebenso nicht ok. Der Kurs hat in einem abgegrenzten und privaten Waldgebiet stattgefunden und dient dazu, dass man in einer Notsituation zurechtkommt. Es soll keine Anleitung oder Anregung sein, jetzt einfach in den nächsten Wald zu gehen und dort ein Feuer zu machen und sich dort nachts durch den Wald zu trollen.